Arbeitsblätter - Üben mal anders

von Samira Holer

Momentan setze ich im Gitarrenunterricht mehr auf die Modellmethode und auf einen gehörorientierte Herangehensweise statt auf Notenlesen (mehr dazu im neuen Magazin!). Damit nehme ich in Kauf, dass den Lernenden zuhause die klare «Anleitung» durch die Notenschrift etwas fehlt. Trotzdem möchte ich, dass sie sich zwischen zwei Gitarrenstunden irgendwie mit musikalischen Themen beschäftigen und das Notenlesen nicht komplett vergessen. Also habe ich angefangen, die Aufgaben für zuhause mit Arbeitsblättern zu ergänzen.

Zuerst war ich skeptisch, denn von solchen Aufgaben haben die Lernenden im Schulalltag ja schon genug. Es zeigte sich jedoch, dass dies in den meisten Fällen ein Vorteil ist: Die Kinder wissen schon, wie Arbeitsblätter zu lösen sind, sie sind es sich gewohnt. Die meisten hatten sogar richtig Freude an den Blättern und lösten sie gerne. Denn vor allem für sehr übe-resistente Lernende ist die Hemmschwelle einfach kleiner, das Blatt auszufüllen als die Gitarre auszupacken und sich wieder daran zu erinnern, wie das Stück schon wieder geht. Natürlich sind Arbeitsblätter kein Ersatz fürs Üben und das soll mit den Lernenden auch so besprochen werden, aber sie sind eine sinnvolle Ergänzung dazu.

Mit Arbeitsblättern lässt sich Theorie spielerisch und abwechslungsreich einführen. Sie dienen auch als Erinnerungshilfe: Wenn die SuS schon diverse Aufgaben und Rätsel zum Thema Vorzeichen gelöst haben, sind diese nicht mehr so fremd. So können sich die Lernenden automatisch leichter merken, was das Kreuz schon wieder macht, als wenn ich es als Lehrperson nur mündlich sage. Ausserdem können sie neue Themen separat üben und müssen sie nicht gleichzeitig verstehen und sofort lesen und am Instrument umsetzen können.

Arbeitsblätter sollten nicht nur isolierte Aufgaben zum Erledigen sein, sondern idealerweise  mit Themen aus dem Gitarrenunterricht kombiniert werden: Indem die SchülerInnen z.B. Noten schreiben lernen, üben sie gleichzeitig, diese besser zu lesen. Sie lernen das Notensystem nochmals aus eine anderen Blickwinkel kennen. Dies wiederum hat einen positiven Einfluss auf das Blattlesen und vielleicht wird somit das Notenlesen zuhause bald auch einfacher…
Nun folgt eine kleine Materialauswahl. Lasst eure Lernenden auch gerne die Hefte kaufen, nachdem Ihr sie ausprobiert habt.

Hefte:
Die Hefte von Katharina Apostolidis:
Tatiti der Rhythmusindianer (ISBN: 9783906415666), der Notenclown (ISBN: 9783906415260)

  • Für Kinder ab 5 Jahren

  • Rätselbuch

  • Sehr kindergerecht gestaltet: grosse Schrift und Bilder zum Ausmalen, sehr spielerisch, nur eine Aufgabe pro Seite

Das magische Notenbuch (ISBN: 9783909415441)

  • Für Kinder ab 8 Jahren

  • Abwechslungsreiche und spielerische Rätsel und Übungen zum Notenlesen und -schreiben

Lass dir keine Noten mausen von Gordon und Robina Spearritt:
Band 1 (ISBN: 9783921729960)

  • Für Kinder von 8 – 12 Jahren

  • Grosse Schrift, keine überfüllten Seiten

  • Gibt auch Übungen zum Basschlüssel

  • Gibt 3 Bände

Meine Musikalische Agenda von Laura Taberner: https://thejoyofteachingmusic.com/shop-meine-musikalische-agenda/p/meine-musikalische-agenda

  • Geeignet für Kinder bis 10 Jahre

  • Hausaufgabenbuch: auf der linken Seite kann man die Aufgaben bis zur nächsten Stunde eintragen

  • Auf der rechten Seite gibt es abwechslungsreiche Rätsel, Aufgaben und ein Übetracker zum Ausmalen

 
Online:
Grundschulkönig: Arbeitsblätter zum Notenschreiben, Komponisten und ihre Werke (kann z.B. direkt mit gespieltem Stück kombiniert werden) und Instrumentenlehre, für Unterstufe: https://www.grundschulkoenig.de/musikkunst/musik/
Open Educational Resources von Ulrich Kaiser: Sehr viel gutes Material, auch Noten, aber sehr dicht. Ausgewählte Dokumente sind sehr gut verwendbar. https://oer-musik.de/ ­

Weiter
Weiter

Üben mit dem Glücksrad