Ensemblelektion spannender gestalten

von Nadine Schmidt

Newsletter vom 6.4.25

Wie vermutlich einige von euch auch, leite ich an unserer Musikschule wöchentlich ein Gitarrenensemble. Bei mir sind es nur fünf Schüler*innen, allerdings mit einer etwas grösseren Altersbandbreite. Jede Woche mache ich mich auf die Suche nach spannenden Übungen und Spielen um alle wach und bei Laune zu halten (die Ensemblelektionen finden ja häufig Abends statt). Die Herausforderung dabei ist es, allen Alterskategorien und Geschlechtern gerecht zu werden. Meiner Meinung nach braucht es aber nicht viel, um eine Ensemblelektion spannender zu gestalten. Ich habe für euch einige Ideen zusammengetragen. Die Ideen sind vorwiegend dazu da, das Wiederholen eines Stücks abwechslungsreicht zu gestalten. Ihnen allen ist gemein, dass das Stück schon einigermassen funktionieren muss, damit das Spiel klappt. Häufig geht es ja darum, vor allem in den Wochen vor einem Auftritt, «Kilometer zu sammeln» und Sicherheit zu gewinnen.

Scheinwerferspiel
Indem ich beide Hände horizontal und trichterförmig von mir weg strecke simuliere ich einen Scheinwerfer. Der- oder diejenige, die im Scheinwerferlicht steht soll Forte spielen und die anderen Piano. Der Scheinwerfer richtet sich während dem Stück immer weder neu aus. Zudem kann auch die Grösse des Scheinwerfers variieren. Mal zeigt er nur auf einen Schüler, mal schliesst er mehrere SchülerInnen ein. Die Schülerinnen müssen daher während dem Spielen die Aufmerksamkeit auch auf mich lenken. So kann auch geübt werden, dass auf das Dirigat geachtet wird.
 Es gibt noch unzählige Varianten des Spiels: 
-Der- oder diejenige, die im Scheinwerferlicht steht spielt Piano und die anderen Forte.
-Rollentausch: Ein Schüler oder eine Schülerin spielt den Scheinwerfer und ich spiele im Ensemble mit.
-…

Versteckspiel
Ein Schüler oder eine Schülerin verlässt den Raum. Die anderen suchen unterdessen ein Versteck für einen kleinen Gegenstand (z. B Stimmgerät). Wenn der Schüler/die Schülerin wieder in den Raum kommt, spielt das Ensemble ein Stück. Spielen sie laut, ist der Suchende nahe beim Gegenstand, spielen sie leise, ist er weit weg. Auch hier kann man variieren: Man kann leise spielen, wenn der Suchende nahe beim Gegenstand ist und laut, wenn er weit weg davon ist. Ein geübtes Ensemble kann auch mit Geschwindigkeitsveränderungen den Suchenden leiten.  

Der Musik-Detektiv/die Musik-Detektivin
Der Detektiv/die Detektivin geht kurz vor die Tür. Während das Kind draussen ist, wird ein König/eine Königin bestimmt. Wenn das Kind wieder rein kommt, spielt das Ensemble ein Stück. Das Ensemble muss sich in Dynamik nach dem König/der Königin richten. Der König/die Königin darf die Dynamik auch alle paar Takte verändern. Der Detektiv/die Detektivin versucht herauszufinden, wer der König/die Königin ist. Das Spiel kann auch mit anderen Parametern gespielt werden. Beispielsweise mit Tempo- oder Artikulationsveränderungen.
 
Radio an-Radio aus
Das Stück wird gespielt bis alle den Puls gut spüren. Dann gibt jemand ein zuvor vereinbartes Signal. Das kann ein akustisches Signal, wie beispielsweise klatschen, oder ein Visuelles Signal sein. Daraufhin verstummt das Radio aber die Melodie geht bei allen im Kopf weiter. Wird nun das Radio mit dem Signal wieder angestellt, spielen alle dort weiter, wo sie im Kopf gerade mit der Melodie waren.

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Animation von Musik im Gitarrenunterricht