CD-Review: Baroque Guitar Music von Michael Erni

Von Judith Bunk 

In seinem jüngsten Album „Baroque Guitar Music“ (2024) präsentiert Michael Erni barocke Werke der renommiertern Komponisten Domenico Scarlatti, Antonio Vivaldi, Gaspar Sanz und Johann Sebastian Bach. Wer Michael Erni kennt, weiss, dass er der Musik stets einen ganz eigenen Anstrich verleiht. Sein perkussiver Anschlag, viel Energie und die rasant, virtuose Spielweise verleihen der Musik eine dynamische Ausdruckskraft, die sie zu einem persönlichen Erlebnis macht und mich zuweilen an den leidenschaftlichen Charakter spanischer Musik erinnert. Erni integriert interessante Effekte in die Musik, wie Rasgueado und Tremolo und zeigt viel Artikulations- und Verzierungslust. Die starke rhythmisch-impulsive Versierung, Akzentuierungen und der rasante Charakter schaffen ein Feuerwerk der Impulse. Besonders hervorzuheben ist die Soloversion von Vivaldis Konzert RV 93, die Michael Erni auf sehr geschickte Weise für Sologitarre bearbeitet hat. Ein weiterer Höhepunkt des Albums ist für mich Gaspar Sanz' Canarios, das mit seiner Lebhaftigkeit und Energie besticht. Auch die Bach-Interpretation überzeugt mit viel Kraft und Prunk und rundet das Album ab. Michael Erni nimmt sich der Aufgabe barocker Interpretation mutig an, ohne der Musik zu kopflastig zu begegnen. Seine Spielfreude und ausgeprägte Fingerfertigkeit ziehen den Zuhörer in seinen Bann. 

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Es gab sie schon immer